Bei einem Besuch in Valencia im Urlaub stößt der Besucher überall auf Zeitzeugnisse der jahrhundertealten Geschichte und Traditionen von Valencia. Eine der interessantesten und bemerkenswertesten Traditionen von Valencia ist das mehr als 1000 Jahre alte Wassergericht, das so genannte „Tribunal de las Aguas“. Das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende „Wassertribunal“ wird als Instanz in Valencia zu Rate gezogen, wenn ein einheimischer Bauer gegen die in Valencia (besonders im Hochsommer) geltenden Regelungen für den Verbrauch der knappen lokalen Ressourcen verstößt: In dem Fall wird der Landwirt aus Valencia von den so genannten „Wasserrichtern“ verurteilt.
Tribunal de las Aguas, mehr als 1.000 Jahre alt ohne eine einzige Unterbrechung, zählt zu den ältesten dokumentierten Tribunalen dieser Art in ganz Europa. Sollte sich bei einem Urlaub in einem Hotel in Valencia die Gelegenheit ergeben, ist ein Besuch bei dem „Wassergericht von Valencia“ wärmstens empfohlen. Acht Richter unter Vorsitz eines Oberrichters werden alle zwei Jahre demokratisch gewählt. Das Tribunal de las Aguas in Person der acht Richter und der zeitgenössischen, traditionellen Tracht der Landarbeiter ist damit beauftragt, die Gerechtigkeit in Bezug auf das in der Region Valencia verwendete und vergebene Wasser zu sorgen. Die Verhandlungen finden nur in mündlicher Form statt, in dem stadteigenen Dialekt „Valencianisch“. Die Urteile des Tribunal de las Aguas sind bei allen Entscheidungen unanfechtbar.
Das Tribunal de las Aguas findet in jeder Woche am Donnerstag um 12 Uhr mittags statt und wird an den Toren der Kathedrale von Valencia abgehalten. Das Tribunal de las Aguas erweitert die Anzahl der zum UNESCO-Erbe gehörenden Sehenswürdigkeiten, Traditionen und Gebräuche auf insgesamt fünf.
Christian Bathen
Foto: Christian Bathen
Datum: 12.07.2010
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Geschichte von Valencia
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