Nicht nur für passionierte Brettspieler hat Valencias Museumswelt in den kommenden Tagen etwas zu bieten. In der Ciudad de las Artes y las Ciencias findet eine Schachausstellung mit Großmeister Anatoli Karpow statt. Am kommenden Mittwoch gibt sich die lebende Legende die Ehre und tritt im Rahmen einer Ausstellung mit Werken des Künstlers Juan Ripoll im Museum Ripollés gegen 130 Kinder an. In der Folge der gleichzeitig laufenden Partien setzt Karpow das Spiel gegen 13 gestandene Schachmeister fort. Nicht nur der Großmeister und ehemalige Weltmeister muss bei diesem Schachevent sein volles Können aufzeigen. Ein tolles Erlebnis, nicht nur für Kenner der Szene. In der angegliederten Ausstellung erfahren auch Laien interessante Details über das Spiel der Könige und dessen Ästhetik in der Kunst. Dabei fallen besonders bis zu 2 Meter große Skulpturen und Installationen ins Auge.
Mit Karpow kommt wohl einer der größten Schachspieler aller Zeiten nach Valencia. Der bald 60jährige konnte seinen Weltmeistertitel bis 1999 halten. Wenn man bedenkt, dass der Russe bereits 175 erstmals den Weltmeistertitel erringen konnte und damit knapp ein Vierteljahrhundert diesen Sport dominierte, erhält man eine Vorstellung von seinem Können. Dass Karpow ausgerechnet gegen Kinder antritt hat für den Großmeister sicherlich auch gute Gründe. Er selbst erlernte das Schachspiel schon im Alter von nur vier Jahren, ähnlich wie Mozart das Klavierspiel. Dennoch ist es besonders wichtig, jungen Menschen Spaß am Spiel zu lassen und dadurch auch den Ehrgeiz zu neuen Spielzügen zu wecken. Demnach passt dieses Event auch gut in den künstlerischen Hintergrund dieser interaktiven Museumslandschaft der Ciudad de las Artes y las Ciencias. Event und Ausstellung sind im Museu de les Ciencies Príncipe Felipe zu finden.
Die Ciudad de las Artes y de las Ciencias ist eines der modernsten Forschung, Veranstaltung und Museums Zentren in Europa. 2006 in einem trockenen Flussbett erbaut, mag das Areal an ähnliche Projekte u.a. im Nordosten von Paris erinnern. Ziel war es, eine Brücke im Fluss zu schaffen, die verschiedenen Wettbewerbe und Disziplinen miteinander verbinden soll und gleichzeitig eine der größten Attraktionen Valencias darstellt.
Andreas Janßen
Foto: Walter J. Pilsak
Datum: 01.05.2011
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